Trockenhang "Kalteller Berg" 

Trockenhänge zählen nicht nur aus der Sicht des Artenschutzes zu den besonders bedeutsamen Lebensraumtypen, sie zeichnen sich auch durch einen hohen landschaftsästhetischen Wert aus. Zur Sicherung bzw. Wiederherstellung eines derartigen Lebensraumkomplexes haben wir deshalb in zwei Abschnitten ein etwa drei Hektar großes Gebiet am Kalteller Berg bei Mettenbach gekauft.

Trockenhang

Dabei handelt es sich um einen ehemals als Obstgarten genutzten, südexponierten Steilhang, der jedoch durch Nutzungsaufgabe einer starken Verbuschung unterlag. Um diesen Lebensraum offen zu halten, wurden zunächst große Teile des Schlehenbestandes entnommen. In diesem LBV-Gebiet geben wir damit den Zielsetzungen „Artenvielfalt“ und „Landschaftsästhetik“ bewusst den Vorrang gegenüber der Zielsetzung einer natürlichen Sukzessionsentwicklung. Die Entbuschungsarbeiten in den Hangbereichen sind mittlerweile abgeschlossen. Auf etwa einem Drittel der Fläche - insbesondere  an den Randbereichen - blieben Gehölzstrukturen und  Sukzessionsbereiche bestehen. Die Offenflächen der Steillagen wurden zunächst nur im Herbst gemäht. Allerdings mussten wir relativ bald erkennen, dass diese sehr zurückhaltende Pflegeform langfristig zu einer Vergrasung und Verkrautung ehemals blütenreicher Standorte führt. Aus diesem Grund werden die Steillagen seit einigen Jahren einer zweimaligen Mahd unterzogen, bei der jeweils ein Drittel der Fläche ungemäht bleibt. So entsteht alljährlich ein abwechslungsreiches Mosaik aus ungemähten, einmal gemähten und zweimal gemähten Zonen. Zusätzlich haben wir im nördlichen Bereich des Gebietes eine Streuobstwiese angelegt, die regelmäßige im Herbst gemäht wird. Und  fünf  im Jahr 2011 angepflanze Eichen sollen im Laufe der nächsten Jahrhunderte zu landschaftsprägenden Baumgiganten heranwachsen. 

Von unseren Entwicklung- und Pflegemaßnahmen haben bislang insbesondere Feldgrille und Zauneidechse profitiert. Brutvögel sind u.a. der Grünspecht und der  Neuntöter, dazu die Dorngrasmücke, die hier bemerkenswert hohe Bestandsdichten erreicht.

 

Der Kalteller Berg ist jedoch nicht nur Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen, sondern auch ein wahrer Genuss für unsere Sinne: Wenn im Frühjahr Obstbäume und Schlehen in Blüte stehen, wenn im Mai und Juni bis tief in die Nacht hinein die Grillen zirpen, oder wenn im Spätsommer der ganze Hang nach wildem Thymian duftet.