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Wir sind der Meinung, dass es sich unsere Gesellschaft leisten kann, in ausgewählten Gebieten keinerlei Nutzung mehr durchzuführen und damit eine natürliche Entwicklung dieser Flächen zuzulassen. Zu diesem Zweck haben wir im Jahr 2006 ein mehr als drei Hektar großes Waldgebiet am Kellerberg bei Niederaichbach angekauft, das bereits in den vergangenen Jahrzehnten nur sehr extensiv forstwirtschaftlich genutzt wurde. Naturschutzfachlich ist diese Fläche nicht nur aufgrund dieser extensiven Nutzung, sondern auch wegen seiner Steillagen, seiner zahlreichen Nassflächen und vieler Quellaustritte interessant. Hier leben Schwarzspecht, Feuersalamander und Winterschachtelhalm.

Wir leisten uns den Luxus, in diesem Gebiet künftig keinerlei Nutzung mehr durchzuführen. Lediglich die gesetzlichen Verpflichtungen zur Herstellung der Verkehrssicherheit und des Waldschutzes werden erfüllt. Hinsichtlich der zukünftigen Entwicklung des Gebietes und insbesondere der hier lebenden Tier- und Pflanzenarten haben wir keinerlei Zielvorgaben. Aus diesem Grund werden in diesem Gebiet weder „biotopverbessernde“ Maßnahmen noch Schutzmaßnahmen für vermeintlich „wertvolle“ Arten durchgeführt. Dies bedeutet selbstverständlich auch, dass wir keine Tiere und Pflanzen bewusst einbringen oder entnehmen. Wir versuchen lediglich - soweit dies möglich ist - Störungen und alle gezielten menschlichen Einflüsse auf das Gebiet zu reduzieren. Und selbstverständlich wollen wir den Umfang unseres Naturwaldreservates durch weitere Flächenankäufe erhöhen.

In diesem LBV-Schutzgebiet soll ein Stück mitteleuropäische Wildnis entstehen, sollen Bäume alt werden und eines natürlichen Todes sterben. Lebenstraumtypen und Artenzusammensetzungen sollen sich unabhängig von unseren Vorstellungen und Wünschen entwickeln. Nicht geplant, nicht gepflegt, nicht genutzt und nicht gemanagt. Wir beobachten und dokumentieren die Entwicklung des Gebietes, aber wir greifen nicht ein. Hier darf Natur Natur sein.