Der Kormoran - Vogel
des Jahres 2010

Die Funktionäre der
Angelsportverbände irren: Nicht die Wahl des Kormorans zum
"Vogel des Jahres" ist ein Skandal. Skandalös ist es, mit welcher
Härte und Brutalität in Bayern seit vielen Jahren gegen eine Vogelart
vorgegangen wird, die es sich erlaubt hat, aufgrund von Klima- und
Lebensraumveränderungen im Freistaat einige Brutkolonien zu gründen und ihr
Überwinterungsgebiet in den 1980er Jahren ins europäische Binnenland
auszuweiten:
- seit Mitte der
1990er Jahre werden in Bayern alljährlich mehrere Tausend Kormorane
getötet - alleine im Winter 2010/2011 erneut über 8.000 Tiere. Die Kadaver
landen in den meisten Fällen auf dem Müll.
- die Zahl der
Abschüsse ist nicht begrenzt, d.h., es steht jedem
Jagdberechtigten völlig frei, wie viele Kormorane er tötet
- sogar in vielen
Natur- und Vogelschutzgebieten dürfen Kormorane bejagt werden
- in mehren
bayerischen Regierungsbezirken werden Kormorane mittlerweile auch während
der Brutzeit abgeschossen
- in Bayern
dürfen lediglich etwa zehn per Rechtsverordnung explizit benannte
Brutkolonien des Kormorans existieren. Sie liegen allesamt in Natur- und
Vogelschutzgebieten. Selbst dort sind aber im Falle möglicher
Bestandszunahmen Abschüsse, das Entfernen von Brutbäumen, das Blenden mit
Lasergewehren und die Behandlung der Gelege mit Öl oder Farbe zulässig.
Über die Medien erfährt die Öffentlichkeit von
alledem zumeist nichts. Die Ernennung des Kormorans zum "Vogel des
Jahres" war daher längst überfällig.
Noch Fragen? Hier haben wir Ihnen einige wichtige Fakten zum Thema Der Kormoran im Raum Landshut
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