Kreisgruppe Aktuell 

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01.05.2015: Die LBV-Kreisgruppenaktivitäten im April 2015

Mehrere Stellungnahmen zu Eingriffsplanungen in der Stadt und dem Landkreis Landshut ohne Einwände
Stellungnahme zur Bebauung einer Streuobstwiese im Bereich der Stadt Landshut: die Ausgleichsplanung wird abgelehnt
Stellungnahme zum Bebauungsplan "Zwischen den Bahnlinien" im Bereich des Marktes Ergolding:
die Ausgleichsmaßnahmen sind zu konkretisieren, an der Wirksamkeit der für das Rebhuhn geplanten CEF-Maßnahmen bestehen erhebliche Zweifel
Anzeige einer illegalen Kopfweidenanpflanzung im Schilfbereich des Echinger Stausees bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Landshut
Aufnahme und teilweise Beseitigung von Sturmschäden an Fichten in den LBV-eigenen Waldgebieten  
Ausbesserungsarbeiten an der LBV-Storchenplattform im Mettenbacher Moos (veranlasst und finanziert durch die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Landshut); der Weißstorch brütet hier erstmals !  
Bau und Installation eines neuen Nistfloßes für Flussseeschwalben am Isarkies-Baggersee Aquapark
Umbau, Reparatur und Einbringung der beiden Flussseeschwalben-Nistflöße am Echinger Stausee
Besprechung mit der Höheren Naturschutzbehörde an der Regierung von Niederbayern
Kontaktaufnahme mit den Bayerischen Staatsforsten zwecks Erhaltung eines Mittelspecht-Lebensraumes im nördlichen Landkreis; Ortstermin folgt
Fortführung des LBV-Schwalbenschutzprojekts in der Stadt Landshut
Abschluss der Datenmeldung von Brutvorkommen seltener Arten im Jahr 2014 an das Bayerische Landesamt für Umwelt (ASK) mit insgesamt 190 Einzelnachweisen 
1. LBV-Kinderexkursion an den Echinger Stausee
Vorstandstreffen im Gasthaus Gstaudach
Avifaunistische Bestandserfassungen und Monitoring (Wasservögel, Kormorane, Brutvogelarten der Normallandschaft ...)
Datenerfassung und Qualitätssicherung (ORNITHO, Landshuts Giganten)

01.04.2015: Die LBV-Kreisgruppenaktivitäten im März 2015

Teilnahme am LBV-Bezirkstreffen in Straubing
Teilnahme am Gründungstreffen einer landesweiten LBV-Arbeitsgruppe "Flussseeschwalbe" in München
Durchführung von Verkehrssicherungsmaßnahmen im LBV-Schutzgebiet "Hohe Bürg"
Mitwirkung bei der zeitlichen Festlegung von Sanierungsarbeiten am Landshuter Martinsturm (Wanderfalke)
Aufräumarbeiten und Anpflanzung von Moorbirken im LBV-Schutzgebiet "Ehemalige Torfstiche"
Besprechung mit der Firma Isarkies zwecks Installation eines neuen Nistfloßes für Flussseeschwalben
Anzeige einer Schilfflächenzerstörung bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Landshut
Vorbereitung der Flussseeschwalben-Nistflöße im Echinger Stausee für Reparaturmaßnahmen (Verankerung am Ufer)
Übersendung der Landschaftspflegeanträge für das Jahr 2015 an die Geschäftsstelle des Bund Naturschutz Landshut
Anfrage an die Stadt Landshut zur Rechtmäßigkeit einer Wegeaufschüttung in einem geschützten Feuchtbiotop
Versand eines Informationsschreibens incl. Fragebogen an Hauseigentümer mit Schwalbenvorkommen 
Teilnahme an der Jagdgenossenschaftsversammlung in Aham (LBV-Schutzgebiet "Haagholz")
Abtransport des Gehölzschnittgutes in der Sempter Heide
Teilnahme an einem Ortstermin zum Erhalt eines Uhubrutplatzes im nördlichen Landkreis
Teilnahme an einem Ortstermin zur Anbringung von Schwalbennisthilfen in der Landshuter Altstadt 
Besprechung mit dem Stadtgartenamt zwecks Anlage von sog. "Schwalbenpfützen" (Nistmaterial für Schwalben)
Lichtbildervortrag im Gasthaus Gstaudach: der Habicht - Vogel des Jahres 2015
Vorstandstreffen im Gasthaus Gstaudach
Avifaunistische Bestandserfassungen und Monitoring (Wasservögel, Kormorane, Brutvogelarten der Normallandschaft ...)
Datenerfassung und Qualitätssicherung (ORNITHO, Landshuts Giganten)

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01.03.2015: Biotopzerstörung durch die Stadt Landshut im Stil der 1970er Jahre  

Altwasser1  Altwasser2

Im Zuge eines Wegebaus der Stadt Landshut in der Oberen Isarau wurde kürzlich ein amtlich kartiertes und gesetzlich geschütztes Feuchtbiotop durchtrennt und teilweise verschüttet. Zudem werden mehrere Biotopbäume aus Gründen der Verkehrssicherung über kurz oder lang noch beseitigt werden müssen. Aus unserer Sicht ist dieser Eingriff ein großes Ärgernis und in dieser Form nicht mit geltendem Naturschutzrecht vereinbar. Maßnahmen dieser Art kennen wir bestenfalls noch aus den 1970er Jahren. Wir haben daher bei der Stadt Landshut um Aufklärung gebeten.

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28.02.2015: Mehr Lebensraum für seltene Pflanzen in der Sempter Heide 

Sempter Heide

Als doch etwas aufwändiger als zunächst gedacht erwiesen sich die heute in der Sempter Heide durchgeführten Biotoppflegemaßnahmen. Weil aber gleich ein gutes Dutzend hochmotivierte LBV-Aktive vor Ort waren, konnten alle vorgesehenen Arbeiten wie geplant erledigt werden: Mit Motorsägen und Heckenscheren wurde ein Großteil der in den letzten Jahren verbuschten Trockenstandorte freigestellt und das entnommene Gehölzmaterial zur energetischen Verwertung entlang der Grundstücksgrenze aufgerichtet. Lediglich einige "Feinarbeiten" müssen nun noch erledigt weden - sobald das Schnittgut gehäckselt und abtransportiert ist. Koordiniert wurden die Arbeiten von Dieter Nuhn, der als ehrenamtlicher Botaniker beim Eigentümer des Gebietes, dem Naturwissenschaftlichen Verein Landshut, aktiv ist. Die als Naturdenkmal geschützte Sempter Heide beherbergt eine ganze Reihe sehr seltener Pflanzenarten, gehört streng genommen aber nicht mehr zum Landkreis Landshut. Da sie aber direkt an der Landkreisgrenze liegt, können für den Landshuter LBV-Übergriff auf Freisinger Territorium sicherlich mildernde Umstände geltend gemacht werden ...

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03.11.2014: Es gibt einen neuen LBV-Kreisgruppenvorstand

Vorstandschaft

stehend: Dr. Aleksandra Szwagierczak (Jugendbeauftragte); Dr. Burkhard Bauer (Schriftführer); Franz Lorenz (Kassenprüfer);
Stefan Riedl (Delegierter); Bernhard Ratzke (Kassenprüfer); sitzend: Franz Riedl (Schatzmeister); Christian Brummer (Kreisgruppenvorsitzender)
Thomas Großmann (stellv. Kreisgruppenvorsitzender)

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10.10.2014: Biotoppflege in der "Sempter Heide" vereinbart 

Sempter Heide

Die "Sempter Heide" bei Volkmannsdorf ist ein kleines Restgebiet einer einstmals weit ausgedehnten Heidelandschaft. Die naturschutzfachliche Bedeutung dieses im Eigentum des Naturwissenschaftlichen Vereins Landshut befindlichen Kleinods ist jedoch nach wie vor groß: Zwischen Wacholderbüschen und kümmrig wachsenden Kiefern ist hier eine Vielzahl äußerst seltener Blütenpflanzen zu finden, darunter Silberdisteln, Orchideen und Enziane. Bei den zum Erhalt dieses wertvollen Biotops erforderlichen Pflegemaßnahmen will der LBV den Naturwissenschaftlichen Verein künftig unterstützen. Als erste Maßnahme soll im kommenden Winter der Gehölzbestand an den Grundstücksrändern zurückgeschnitten werden. Einzelheiten dazu wurden Vertretern des LBV heute von Dieter Nuhn erläutert, der das Gebiet für den Naturwissenschaftlichen Verein betreut. Voraussichtlich im Januar wird der Landshuter LBV-Biotoppflegetrupp dann mit Motorsägen und Heckenscheren anrücken.

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05.10.2014: Schon wieder ist ein Weißstorch an einem Eon-Mittelspannungsmasten verunglückt

Weissstorch-Pattendorf Foto: Franz Gumplinger

Welch eine Schande: Bereits im Jahr 2002 wurden die Betreiber von Mittelspannungsleitungen bundesweit dazu verpflichtet, ihre Masten gegen Vogelverluste zu sichern. Der Gesetzgeber gewährte dazu eine Übergangsfrist von satten 10 Jahren, die viele bayerische Netzbetreiber jedoch ohne größere Aktivitäten verstreichen ließen. Während beispielsweise in Baden-Württemberg tatsächlich fächendeckend gesichert wurde, waren die bayerischen Netzbetreiber hauptsächlich politisch aktiv. Und dies mit Erfolg: der Zeitraum zur Sicherung der Masten wurde in Bayern (vorläufig?) bis ins Jahr 2016 verlängert. Verlierer dieses Deals ist u.a. der heute bei Pattendorf gefundene Storch.

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30.08.2014: Ballonfahrer räumen erneut das Vogelschutzgebiet am Echinger Stausee ab

Ballone-2014

Eigentlich sollten zwei Fakten mittlerweile hinlänglich bekannt sein: 

1. Das international bedeutsame EU-Vogelschutzgebiet "Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen" zählt zu den wichtigsten Wasservogel-Rastgebieten Bayerns und ist nach dem Ismaninger Speichersee das landesweit größte Mausergebiet für Schwimmvögel. Im August sind hier 10.000 Schwimmvögel aus weiten Teilen Europas anwesend und wechseln ihr Gefieder. Die Tiere sind dabei für mehrere Wochen flugunfähig.

2. Heißluftballons haben eine extrem hohe Scheuch- und Störwirkung auf Vögel.

Man kann sich also gut vorstellen, was kürzlich am Echinger Stausee los war, als im Rahmen des diesjährigen Ballonfahrertreffens zwei Dutzend Heißluftballone an der Ellermühle starteten und bei nahezu Windstille in geringer Höhe über dem Vogelschutzgebiet dahindümpelten.

Zwei Fragen stellen sich uns in diesem Zusammenhang:

1. Warum muss eine derartige Veranstaltung ausgerechnet hier stattfinden?
2. Wann greifen die zuständigen Naturschutzbehörden endlich die Beeinträchtigung des Echinger Vogelschutzgebietes durch Ballonfahrer auf?

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09.08.2014: Dank vieler Helfer überraschend schnell erledigt: unsere Biotoppflegeaktion am Mittleren Isarkanal

Zur Förderung seltener Tier- und Pflanzenarten am Mittleren Isarkanal hatte sich unsere "Biotoppflege-Truppe" diesmal gleich zwei ziemlich ausgedehnte Dammabschnitte vorgenommen. Einen südexponierten Magerstandort, für den wir erst im letzten Jahr ein Vertragsnaturschutzprogramm abgeschlossen haben, sowie einen botanisch sehr wertvollen Norddamm, den wir bereits seit etwa 10 Jahren naturschutzfachlich pflegen. Mit beiden Projektgebieten wollen wir - wie auch am Süddamm des Echinger Stausees - aufzeigen, wie artenreich und ästhetisch ansprechend sich derartige Flächen entwickeln können, wenn sie in geeigneter Fläche gepflegt werden. 

Gemäht worden waren die beiden insgesamt gut 800 m langen und teilweise sehr steilen Dammabschnitte bereits im Laufe der Woche von Franz, Stefan und Thomas Riedl. Und weil zum Abräumen des Mähgutes wieder einmal viele hochmotivierte Helfer vor Ort waren, ging alles ganz flott: bereits zur Mittagszeit lagen die Mähgutstrammen am Dammfuß zur Abholung bereit. 

Biotoppflege

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24.07.2014: LBV-Haus- und Straßensammlung 2014: Die Ursulinen sind Spitze!

Ursulinen

Die Ursulinen-Realschule in Landshut erreichte im niederbayerischen Vergleich bei der diesjährigen Haus- und Straßensammlung des LBV gleich zwei erste Plätze. Mit über 5.200 Euro erzielte sie das beste Ergebnis aller niederbayerischen Schulen. Den größten Beitrag dazu leisteten die Schülerinnen der Klasse 6d mit über 1.000 Euro, die damit als beste Klasse des Regierungsbezirks ausgezeichnet werden konnte.

Die fleißigen Sammlerinnen wurden heute von der Leiterin der LBV-Bezirksgeschäftsstelle Ruth Waas und Dr. Burkhard Bauer von der LBV-Kreisgruppe Landshut für ihr tolles Engagement geehrt. Ganz herzlich bedanken wir uns natürlich auch bei allen anderen für den LBV sammelnden Schulen:

   - Grundschule Landshut-Berg und Bayerbach

   - Volksschule Rottenburg, Essenbach, Niederaichbach-Wörth und Ergoldsbach

   - Staatliche Realschule Ergolding

   - Hans-Carossa-Gymnasium und  Hans-Leinberger-Gymnasium Landshut.

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19.07.2014: Alles planmäßig gelaufen: Biotoppflegeaktion am Süddamm des Echinger Stausees

Dammpflege-2014-2  Dammpflege-2014-3

Am Süddamm des Echinger Stausees führt der LBV Landshut nun schon seit mehreren Jahren Biotoppflegemaßnahmen durch. Dazu wird alljährlich ein etwa 400 Meter langer Dammabschnitt mit Balkenmähern gemäht: zunächst im Sommer und bei entsprechendem Aufwuchs ein zweites Mal im Spätherbst. Das Mähgut wird in Handarbeit abgeräumt und zum Abtransport als Stramme auf dem Dammweg zusammengetragen. Nährstoffarme und besonders blütenreiche Standorte bleiben von den Mähmaßnahmen jeweils ausgespart.

In diesem Jahr lief wieder einmal alles bestens: weil viele fleißige Hände zusammengeholfen haben, war bereits zur Mittagszeit alles geschafft. Also gerade noch rechtzeitig, bevor es in der prallen Mittagssonne so richtig unerträglich wurde. Zuvor war das Mähgut zwei Tage lang bei hochsommerlicher Witterung gut abgetrocknet und konnte deshalb - zu Rundballen gepresst - einer landwirtschaftlichen Verwertung zugeführt werden. Und weil damit für den LBV keine Entsorgungskosten anfallen, freut sich unser Schatzmeister Franz Riedl ganz besonders. Einziger kleiner Wermutstropfen: ein platter Vorderreifen unser fleißigen Helferin Aleksandra S.

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13.05.2014: Bekommt das Isarmoos nun doch endlich sein Storchenpaar?

Fast 10 Jahre lang stand eine vom LBV für den Weißstorch errichtete Nistplattform relativ ungenutzt im Mettenbacher Moos herum. Zwar brütete in manchen Jahren ein Turmfalken-Pärchen, an eine Storchenansiedlung wollte sein langem aber niemand mehr so recht glauben. Eine echte Überraschung ist es daher, dass sich heuer tatsächlich zwei Störche für das seinerzeit unter Leitung von Manfred Dichtl errichtete Bauwerk interessieren. Ob es zu diesem jahreszeitlich doch schon recht fortgeschrittenen Zeitpunkt tatsächlich noch zu einer Brut kommt, bleibt allerdings fraglich. Jedenfalls bitten wir alle Stochenfreunde eindringlich, von der Nistpattform größeren Abstand zu halten, um die Tiere nicht zu stören. 

Weissstorch-Mettenbach Fotos: Philipp Herrmann

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01.05.2014: LBV-Vogelstimmenwanderung in Oberglaim

Gemeinsam mit dem örtlichen Gartenbauverein führt der LBV nun schon seit Mitte der 1990er Jahre jeweils am 1. Mai eine Vogelstimmenwanderung in die Umgebung von Oberglaim durch. Die Tour führte auch in diesem Jahr wieder zur Kiesgrube Pfarrkofen, wo zwar noch keine Uferschwalben, dafür aber die kürzlich erst eingetroffenen Dorngrasmücken sowie Baumpieper mit ihren typischen Fallschirm-Singflügen zu sehen waren. Und wie immer gab's am Ende bei einer ordentlichen Brotzeit wieder viel zu erzählen. Ein herzliches Dankeschön dafür nach Oberglaim: schön war's wieder!

Oberglaim2014 Foto: Josef Gschlößl

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16.04.2014: Eine echte "Schweinerei": Schweinegülle auf Biotopflächen im EU-Vogelschutzgebiet

Am westlichen Rand des Unterwattenbacher Isarmooses wurden in den letzten Jahren gleich mehrere Schweinemastanlagen genehmigt. Das genau in der Hauptwindrichtung liegende EU-Wiesenbrüterschutzgebiet wird derzeit aber nicht nur durch die Abluft díeser Mastbetriebe mit Ammoniak-Verbindungen belastet, sondern auch noch durch direkten Gülleeintrag. Auf dem unten abgebildeten Foto ist recht gut zu erkennen, wie die fein versprühte Schweinegülle auf eine von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Landshut erworbene Biotopfläche (links) verdriftet. Diese Biotopfläche wurde eigens zum Schutz von Brachvögeln und anderen wiesenbrütenden Vogelarten erworben, aufwändig gestaltet und soll durch extensive Nutzung möglichst nährstoffarm entwickelt werden. Finanziert wird all dies aus unseren Steuergeldern - die Subvention der Schweinefleisch-Produktion für den Weltmarkt, verbunden mit Massentierhaltung, Futtermittelimporten aus der Dritten Welt und Grundwasservergiftung übrigens auch.

Guelle

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12.04.2014: Urkunden und Ehrennadeln für langjährige LBV-Mitglieder

Vom LBV-Landesvorsitzenden Ludwig Sothmann wurden kürzlich mehr als 50 langjährige Mitglieder der LBV-Kreisgruppe Landshut mit Urkunden und Ehrennadeln geehrt. Goldene Auszeichnungen gab es dabei für insgesamt neun Mitglieder: Heinz Duda, Christine Frank, Hildegard Fromm, Dr. Dietmar Frommeld, Reinhold Jungwirth, Brigitte Strassner und Siegfried Winter sind seit 30 Jahren, Inga Mittermayer und Bernhard Ramsauer sogar seit 40 Jahren beim LBV. Ganz herzlichen Dank hierfür!

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09.04.2014: Flussseeschwalben können jetzt kommen

Nistfloss Foto aus dem Jahr 2013

Unsere beiden Flussseeschwalben-Nistflöße im Echinger Stausee wurden heute für die kommende Brutsaison hergerichtet und sind jetzt einsatzbereit. Obwohl die ersten Seeschwalben bereits vor einigen Tagen aus dem Winterquartier zurückgekehrt sind, befindet sich gegenwärtig nur das kleinere der beiden Flöße im See. Floß 2 wird erst dann auf der Wasserfläche positioniert, wenn Floß 1 vollständig besetzt ist. Dies wird vermutlich in zwei Wochen der Fall sein.

Auf den insgesamt nur 18 Quadratmeter großen Nistflößen brüten alljährlich zwischen 40 und 50 Brutpaare dieser in Bayern vom Aussterben bedrohten Vogelart. Und dies bei guter Reproduktion: Wir gehen davon aus, dass sich der Großteil des ostbayerischen Brutbestandes der Flussseeschwalbe (Dingolfing, Straubing, Rottal Inn) aus Jungvögeln rekrutiert, die in den letzten 30 Jahren an den Mittleren Isarstauseen groß wurden. Das waren weit über 1000 Stück.

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02.04.2014: Bei Neufraunhofen gibt's seit kurzem einige Baumgiganten weniger

Eichen-Neufraunhofen

Unmittelbar nördlich von Neufraunhofen entstand kürzlich das oben abgebildete Foto, das uns heute erreichte. Gleich mehrere Dutzend Großeichen wurden hier zu barer Münze gemacht, darunter echte Baumgiganten mit mehr als einem Meter Stammdurchmesser. Fällaktionen in dieser Größenordnung sind nicht nur für den Natur- und Artenschutz, sondern auch für die Landschaftsästhetik (Landschaftsbild, Naherholungsfunktion) ein schwerer Schlag. Da das Ganze aber wohl als  "ordnungsgemäße Fortwirtschaft" einzustufen ist, gibt's rechtlich nichts zu beanstanden. Trotzdem ein Jammer!

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28.03.2014: Brutvorkommen bedrohter Arten im Raum Landshut werden jetzt "amtlich"  

Seit heute hat der LBV-Landshut Zugang zur Artenschutzkartierung (ASK) des bayerischen Landesamtes für Umwelt (LfU). In diese Datei werden wir künftig alle naturschutzfachlich bedeutsamen Brutnachweise einspeisen, die uns über die Internet-Plattform ORNITHO gemeldet werden. Relevant sind hierbei vor allem Arten der Roten Liste. Wir stellen damit sicher, dass die Brutgebiete von bedrohten Arten im Rahmen von Eingriffsplanungen (z.B. Straßenbau, Ausweisung von Baugebieten) berücksichtigt werden. Bislang befinden sich in der ASK nur relativ wenige derartige Einträge. Und damit das Ganze auch wirklich funktioniert: bitte alle brutrelevanten Beobachtungen von Arten der Roten Liste 1 und Roten Liste 2 bei ORNITHO-Meldungen immer punktgenau eingeben.

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 15.03.2014: Trotz schwerer See: LBV-Artenschutz-Aktion am Badesee in Wörth

Woerth-2014 Foto: Stefan Riedl (Mitte)

Mit einem ziemlich kleinen Kanu setzten heute bei wahrlich schwerer See sieben unverdrossene LBV-Aktive auf die Wörther Vogelinsel über, um diese für die kommende Brutsaison herzurichten. Bei heftigem Wind und gelegentlichen Regenschauern zogen sich die Arbeiten über mehrere Stunden hin. Und am Schluss waren alle heilfroh, dass die Tauglichkeit der eigens zu dieser Aktion angeschafften Rettungswesten nicht geprüft wurde ...

Die Wörther Vogelinsel ist ein Brutgebiet von landesweiter Bedeutung, da sie den einzigen regelmäßigen Brutplatz der Sturmmöwe in Bayern darstellt. Außerdem existiert dort die einzige Lachmöwenkolonie im Landkreis Landshut, in der sich neben der Mittelmeermöwe gelegentlich auch die Schwarzkopfmöwe ansiedelt. Aufgrund der in den letzten Jahren stark angewachsenen Möwenpopulation bringen allerdings die früher dort brütenden Flussseeschwalben kaum mehr einen Fuß auf den Boden.

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10.03.2014: Der Grünspecht, Vogel des Jahres 2014 - Lichbildervortrag von Diplom-Biologin Ruth Waas

Gruenspecht-2

In der für sie typischen charmant-bodenständigen Art erläuterte LBV-Bezirksgeschäftstellenleiterin Ruth Waas am Abend den zahlreich im Gasthaus Gstaudach erschienenen Grünspecht-Interessierten all das, was man über den Vogel des Jahres 2014 wissen muss. Der Grünspecht sei durch seine auffälligen Rufreihen eine sehr bekannte Art, dessen Bestand sich seit den 1980er Jahren auch im Raum Landshut deutlich erhöht habe. Diplom-Biologin Waas veranschaulichte unter anderem wie Spechte ihre Höhlen bauen, wie man den Grünspecht vom etwas selteneren Grauspecht unterscheidet und welche Lebensräume unser Vogel des Jahres am liebsten bewohnt: halboffene Wälder mit möglichst extensiv genutzten Grünflächen. Denn hier gibt es viele Ameisen im Boden - seine Leibspeise. 

Übrigens: Aus Stadt und Landkreis wurden über die Internet-Plattform ORNITHO.DE in den letzten beiden Jahren mehr als 1400 Beobachtungen von Grünspechten gemeldet. Damit steht LA bundesweit auf Platz zwölf und landesweit auf Platz 2. Wer selbst einen Grünspecht gehört oder gesehen hat: bitte über ORNITHO.DE oder direkt an LBV-Landshut@gmx.de melden.

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10.02.2014: LBV-Lichtbildervortrag im Gasthaus Gstaudach - Dr. Burkhard Bauer berichtete über Estland 

Estland Wer hätte das gedacht: Sanddünen in Estland !

Wie immer bei Reiseberichten von Dr. Burkhard Bauer, war auch diesmal der Besucherandrang groß. Dies liegt ganz sicher auch daran, dass der Referent bei seinen Vorträgen nicht nur Tiere und Landschaften seiner Reiseziele vorstellt, sondern stets auch ausgiebig kulturelle und geschichtliche Aspekte erörtert. Für die zahlreichen Besucher im Gasthaus Gstaudach gab es daher auch diesmal wieder viel Interessantes zu hören - über ein dünn besiedeltes und mit viel unberührter Natur ausgestattes Land im Norden Europas.    

Der LBV-Kreisguppenvorstand möchte sich bei dieser Gelegenheit ganz ausdrücklich beim Referenten bedanken: Nicht nur für seine regelmäßige Vortragstätigkeit, sondern vor allem auch für sein langjähriges Engagement für den LBV insgesamt: Dr. Burkhard Bauer ist ein fester Bestandteil unseres Biotoppflege-Teams und Mitarbeiter bei mehreren avifaunistischen Kartierungsprogrammen im Raum Landshut.

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05.02.2014: Freie-Wähler-Chef Aiwanger fordert Gänsebejagung in Naturschutzgebieten

Aiwanger

Unser Landtagsabgeordneter Hubert Aiwanger (Freie Wähler) hat sich in der Vergangenheit ja bereits mehrfach durch reichlich „irritierende“ jagdpolitische Aussagen ausgezeichnet. In der neuesten Ausgabe der Zeitschrift Jagd in Bayern fordert Aiwanger nun, auch in Naturschutzgebieten die Jagd auf Gänse zuzulassen. Also beispielsweise im Naturschutzgebiet "Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen" zwischen Moosburg und Landshut, wo alljährlich Tausende von Wasservögeln aus ganz Europa rasten und ihr Gefieder wechseln. 

Super Idee, Herr Aiwanger! 

Ob man solche Leute bei der anstehenden Kommunalwahl am 16.03.2014 auch noch in den Landshuter Kreistag (Freie Wähler, Listenplatz 4) wählen muss, lassen wir einmal dahingestellt.

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01.02.2014: LBV-Biotoppflegeaktion am Kalteller Berg

Um den offenen und besonnten Charakter unseres LBV-Schutzgebietes am Kalteller Berg bei Mettenbach sicherzustellen, finden dort im Winterhalbjahr alljährlich Gehölzentnahmen statt. Dabei werden von Zeit zu Zeit auch einzelne Heckenabschnitte auf Stock gesetzt, damit im Gesamtgebiet stets unterschiedliche Sukzessionsstadien insbesondere der Schlehe vorhanden sind. 

Nicht immer hatten die Beteiligten mit dem Wetter dabei soviel Glück, wie in diesem Jahr. Bei frühlingshaften Temperaturen und strahlendem Sonnenschein waren bereits die ersten Bienen unterwegs und von "Einsatzleiter" Franz Riedl wurde wie immer eine leckere Verpflegung aufgetischt.

Arbeitstrupp-4

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13.01.2014: LBV-Jahresrückblick von Schatzmeister Franz Riedl im Gasthaus Gstaudach

Hier einige wesentliche Punkte des Vortrages:

- insgesamt wurden mehrere Hundert Arbeitsstunden im Bereich des Arten- und Biotopschutzes geleistet. Die Maßnahmen erfolgten überwiegend                            auf LBV-eigenen Flächen sowie im Naturschutzgebiet "Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen". Riedl sprach allen Helfern seinen Dank aus und überreichte den    Anwesenden Fotos von den Arbeitseinsätzen.  

- viel Schreibtischarbeit wurde für LBV-Stellungnahmen zu naturschutzfachlichen Eingriffen geleistet, insbesondere zu Windkraftplanungen im Landkreis.

- der Mitgliederbestand der Kreisgruppe liegt weiterhin bei etwas über 400 Mitgliedern

- der Kassenstand der Kreisgruppe stellt sich trotz hoher Ausgaben für Flächenankäufe weiterhin sehr positiv dar. Zurückzuführen ist dies vor allem auf das               anhaltend hohe Spendenaufkommen sowie die Einnahmen aus der Haus- und Straßensammlung.

Arbeitstrupp-1 Arbeitstrupp-2 Arbeitstrupp-3   

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04.01.2014: Hier wird etwas ganz Besonderes entstehen: ein Schwarzpappel-Wal

Schwarzpappel-1  Schwarzpappel-2

Zugegeben: Allzu beeindruckend schauen unsere heute auf einer LBV-Fläche bei Wörth gepflanzten Schwarzpappeln noch nicht aus. Wir brauchen also noch etwas Geduld, bis hier ein ganz besonderer Biotoptyp entstanden sein wird: ein Schwarzpappel-Mittelwald aus in großzügigem Abstand stehenden Schwarzpappeln (die zu Großbäumen heranwachsen dürfen), und dazwischen der natürlich aufwachsende Gehölzbestand (der regelmäßig als Brennholz genutzt wird). 

Zum Hintergund dieses Projektes: Weichhölzer wie die Schwarzpappel sind ein eminent wichtiger Lebensraum für ein breites Artenspektrum bis hin zu Mittelspecht und Pirol. Die Weichholzaue ist eigentlich der natürliche flussbegleitende Lebensraumtyp entlang der Isar und bezüglich der Artenvielfalt der Hartholzaue weit überlegen. Aufgund fehlender Flussdynamik (Flussregulierung) können sich Weichhölzer bei uns jedoch kaum mehr vermehren, da die zur Keimung benötigten Rohbodenbereiche fehlen: in unseren "stabilen" Hartholz-Auwäldern haben Weichhölzer wie die Schwarzpappel daher keine Zukunft. Die Schwarzpappel ist übrigens auch bundesweit eine seltene Baumart und die entlang der Isar noch vorhandenen Exemplare sind zum Großteil Relikte aus der ersten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts. 

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28.12.2013. Praxistipp des Bayerischen Jagdverbandes für den Monat Januar

Den Artikel Niederwildhege durch fachgerechte Fallenjagd wollen wir Ihnen nicht vorenthalten. Wir erfahren hier beispielsweise, dass man Raubwild zum Schutz der "Hühnervogelbesätze" stark bejagen muss und dass dies "vom Niederwild wohlwollend aufgenommen wird". Fast schon wieder lustig, wenn's nicht so traurig wäre. Aber Achtung: Dieser Artikel stammt nicht etwa aus den 1950er Jahren, sondern tatsächlich aus der neuesten Ausgabe der Monatsschrift des Bayerischen Jagdverbandes (BJV).

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27.12.2013: Neues Entwicklungs- und Pflegekonzept für den Kalteller Berg

Im Auftrag der unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Landshut erstellt das Büro LINKE&KERLING derzeit für den Gesamtbereich des Kalteller Berges bei Mettenbach ein Entwicklungs- und Pflegekonzept. Der LBV besitzt hier eigene Biotopflächen in einem Umfang von ca. 3,3 Hektar und ist daher an den Planungen beteiligt. Der nun vorliegende Entwurf soll im kommenden Jahr mit allen betroffenen Fachstellen diskutiert und dann verabschiedet werden. Wer sich für das Konzept interessiert und mitreden möchte: bitte melden.

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23.12.2013: Stadt Landshut plant Wohnbebauung bis an die Grenze des Naturschutzgebietes

Die Stadt Landshut möchte weiter wachsen und ändert dazu ihren Flächennutzungsplan im Bereich Auloh-Ochsenau. Vorgesehen ist ein neues Baugebiet mit satten 20 Hektar Fläche, das zwischen der Kreisstraße LA14 (Landshut-Niederaichbach) und dem Naturschutzgebiet am ehemaligen Truppenübungsplatz liegen soll. Das Baugebiet wird unmittelbar an das Naturschutzgebiet angrenzen. 

Betroffen sind auschließlich Flächen mit hoher ökologischer Bedeutung und Vorkommen bedrohter Arten. Überbaut werden dabei auch vier Hektar des europäischen FFH-Schutzgebietes "Leiten der unteren Isar". Alles ausgleichbar und rechtlich okay, meinen die Planer. Alles sehr unglücklich, meint der LBV und hat dies so auch in seiner heutigen Stellungnahme formuliert.

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22.12.2013: Neue Rekord-Esche gemeldet

Erstaunlich, was in unseren Isarauen doch so alles zu finden ist! Im Zuge unserer Großbaumkartierung Landshuts Giganten wurde heute für die Esche ein neuer Rekordbaum gemeldet (Stammumfang 530 cm). Die bislang stärkste gemeldete Esche steht mit knapp 500 cm Stammumfang im LBV-Schutzgebiet "Haagholz". Wer sich von dem Baum vor Ort beeindrucken lassen möchte, hier die Koordinaten: 4507 533 E, 5375 385 N.  

Monsteresche

 

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20.12.2013: Echinger Stausee wird wieder eingestaut

Die Betriebsleitung der Stadtwerke München (SWM) hat uns heute mitgeteilt, dass die Sanierungsarbeiten am Mittleren Isarkanal nunmehr abgeschlossen sind. Der Echinger Stausee wird im Laufe der kommenden Woche langsam wieder eingestaut. 

Echinger Stausee Schnell Foto: Anton Schnell

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19.12.2013: Biotoppflegemaßnahmen im Isarmoos abgeschlossen 

Der LBV besitzt im Isarmoos zwei Biotopflächen von jeweils etwa 1,2 Hektar, auf denen alljährlich Pflegemaßnahmen durchgeführt werden. Für 2013 konnten die Arbeiten heute abgeschlossen werden.

 LBV-Wiese-2013 LBV-Wiese-2013-2

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18.12.2013: Neuer LBV-Flächenankauf im nördlichen Landkreis Landshut 

Es gibt ein neues LBV-Schutzgebiet! Zur Unterzeichnung des Kaufvertrages für die ca. 2,3 Hektar große Biotopfläche war LBV-Kreisgruppenvorsitzender Christian Brummer heute beim Notar. Einzelheiten zu diesem Ankauf gibt's, wenn alle Formalitäten erledigt sind.

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15.12.2013: LBV-Exkursion an die "Wilde Isar" zwischen Moosburg und Freising

Im Rahmen einer mehrstündigen Exkursion ließ sich eine Gruppe kurzentschlossener LBV-Mitglieder von Dr. Günther Schaller die "Wilde Isar" oberhalb von Moosburg zeigen. Der Fluss darf sich hier seit mehreren Jahren weitgehend unreguliert austoben und hat so einen für Mitteleuropa einzigartigen Lebensraum geschaffen: Ein Wildfluss mit Uferabbrüchen, hektargroßen Kiesinseln und gigantischen Totholzablagerungen. Wildnis direkt vor unserer Haustüre - und dies nur wenige Kilometer vom Großflughafen München entfernt. Zu sehen gab es Bergpieper, Gebirgsstelzen, Gänsesäger, Waldwasserläufer und auch den Eisvogel, für den hier kilometerlange Nistgelegenheiten entstanden sind. Alles in allem ein sicherlich landesweit herausragendes Naturschutzprojekt - durchgeführt übrigens nicht von Naturschutzbehörden, sondern von der Wasserwirtschaftsverwaltung. Einfach grandios!

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12.12.2013: Waldumbau als naturschutzfachlicher Ausgleich für Baugebiete?

Eingriffe in Natur und Landschaft (z.B. bei der Ausweisung neuer Baugebiete) müssen gemäß Bundesnaturschutzgesetz ausgeglichen werden. Bislang wurden hierzu im Allgemeinen separate Flächen bereitgestellt (z.B. durch Ankauf) und anschließend nach naturschutzfachlichen Zielsetzungen entwickelt bzw. gepflegt. In letzter Zeit wird die Ausweisung derartiger Ausgleichsflächen jedoch zunehmend durch "alternative" Ausgleichsmaßnahmen umgangen. Dazu zählt beispielsweise der Umbau von Nadel- in Mischwälder: Eine Nadelwaldfläche wird eingeschlagen und dann mit Laubbäumen wieder aufgeforstet. Wir meinen: Hier handelt es sich um eine rein forstwirtschaftliche Nutzung und keinesfalls um einen Ausgleich für Flächenverbrauch und Artenverlust. Aber: Rechtlich sind derartige "Ausgleichsmaßnahmen" zulässig.
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10.12.2013: Alle (paar) Jahre wieder: Planungen für eine neu Isarbrücke oberhalb von Landshut

Wieder einmal gibt es Überlegungen, auf Höhe von Tiefenbach eine Brücke für Radfahrer und Fußgänger über die Isar zu bauen. Motiviert sind die Planungen von der grundsätzlich begrüßenswerten Motivation, den Freizeitwert der oberen Isarau zu erhöhen.

Der LBV sieht diese Planungen mit großer Sorge, da das bislang vergleichsweise beruhigte Auwaldgebiet zwischen Isar und Isarkanal sowie das Nordufer des Echinger Stausees durch diese Maßnahme an das stark frequentierte nördliche Isarufer angebunden würde. Das international bedeutenden Natur- und EU-Vogelschutzgebiet „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“ würde damit für den stark expandierenden Landshuter Westen erschlossen. Gemäß einer aktuellen Untersuchung (2012) des bayerischen Landesamtes für Umwelt ist das Naturschutzgebiet "Vogelfreistätte Mittlere Isartauseen" nach dem "Europareservat Ismaninger Stpeichersee" das mit Abstand bedeutendste Mausergebiet für Schwimmvögel in Bayern. Mehrere Tausend Wasservögel kommen alljährlich aus weiten Teilen Europas an die Mittleren Isarstauseen, um hier ihr Gefieder zu wechseln. Sie sind dabei für mehrere Wochen flugunfähig und brauchen vor allem eines: Ruhe.

Im Rahmen des sog. "Isarforums" der Stadt Landshut machten die Vertreter von LBV (Christian Brummer) und BN (Paul Riederer) daher unmissverständlich klar, dass der geplante Brückenbau von beiden Naturschutzverbänden strikt abgelehnt wird. Beide Verbände vertreten die Auffassung, dass der Bereich der Mittleren Isar ausreichend für die Naherholung erschlossen ist und es mit der sogenannten "Liebenau" (Auwaldstreifen zwischen Isarkanal und Isar unterhalb von Hofham) auch in Zukunft einen beruhigten Bereich im Landshuter Westen geben müsse. Alleine im knapp sechs Quadratkilometer großen Naturschutzgebiet "Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen " summieren sich die öffentlichen Wege und Straßen auf über 38 Kilometer. Alle Uferrandbereiche – also gerade die für viele Vogelarten besonders wichtigen Aufenthaltszonen - sind durch Wege erschlossen und können grundsätzlich rund um die Uhr genutzt werden.

LBV und BN wiesen gegenüber den Planern auch darauf hin, dass die bei einer Umsetzung des Vorhabens erforderliche artenschutzrechtliche Prüfung bzw. FFH-Prüfung kaum Aussicht auf Erfolg habe. Ein Ausgleich für die mit dem Vorhaben verbundenen Verschlechterungen sei nicht möglich.