LBV-Naturwaldparzelle "Hohe Bürg"
Deutschland war von Natur aus ein Buchenland. Ohne menschlichen Einfluss wären etwa zwei Drittel des Bundesgebietes von Buchen-Urwäldern bedeckt. Deutschland bildet damit den Kernbereich des weltweiten Verbreitungsgebietes der Rotbuche, welches eng auf das kontinentale Europa begrenzt ist. Aus globaler Sicht ist deshalb der Schutz der Buchenwälder und ihres natürlichen natürlichen Artenbestandes die wichtigste Aufgabe des deutschen Naturschutzes. Heute nehmen Buchenwälder nur noch etwa sieben Prozent ihres ursprünglichen Verbreitungsgebietes ein. Forstwirtschaftlich ungenutzte Buchenwälder, die noch eine ungefähre Vorstellung von unseren europäischen Primärwäldern vermitteln können, sind nur noch auf einem Tausendstel der ursprünglichen Flächenausdehnung vorhanden. Die Erhaltungssituation des europäischen Buchen-Urwaldes ist damit deutlich schlechter, als die des tropischen Regenwaldes
Soweit die Einschätzung des renomierten Wald-Naturschützers Dr. Georg Sperber in seinem überaus lesenswerten Bildband "Urwälder Deutschlands"
Um auch für den Raum
Landshut Buchen-Bestände bis hinein in die Alters- und
Zerfallsphase zu erhalten, haben wir im Jahr 2009 an
der Isarhangleite bei Niederaichbach ein gut 8,4 Hektar großes Waldgebiet
erworben. Der Ankauf erfolgte im Rahmen der Umsetzung der bayerischen
Biodiversitätsstrategie und wurde von der Europäischen Union finanziell
gefördert. Hier soll sich künftig
ein Stück europäischen Urwaldes entwickeln: Mit
Uralt-Buchen, großen Mengen Mengen stehenden und liegenden Totholzes
sowie dem vielfältigen Artenspektrum eines wirtschaftlich nicht genutzten
Waldes. Nicht nur naturschutzfachlich, sondern auch ästhetisch eine
Besonderheit für unsere Region.
Der Gebietsname "Hohe
Bürg" ist übrigens auf ein bodenkundliches Denkmal zurückzuführen,
das im Zentrum unserer Ankaufsfläche liegt: Eine
frühmittelalterliche Fluchtburg aus der Zeit der Awaren-Einfälle, etwa 100
m über dem Isartal gelegen und ein herrlicher Aussichtspunkt.